Einst war Kitzingen eine Station der bedeutenden Thurn- und Taxis'schen Postroute zwischen der Niederlande, Köln, Frankfurt, Würzburg, und Wien. Leider wird die Poststation in Kitzingen im in Regensburg befindlichen Thurn-Taxis'schen Zentralarchiv nur von 1757- 1805 erwähnt. Doch schon früher, das heißt Ende des 17.Jahrhunderts wurde einem Kitzinger Postmeister nachgesagt er habe sich lieber um seinen Pferdehandel, anstatt seiner Pflichten für die Post gekümmert. Mitte des 18. Jahrhunderts war ein kaiserlicher Feldpostmeister Namens Heinrich Kaltenauer, ganze 20 Jahre im Dienst der Kitzinger Post tätig. Allerdings wurde ihm nachgesagt, er habe für jeden ankommenden Brief unter der Hand einen Kreuzer Trinkgeld für sich selbst erhoben. Seinen Schwiegersohn Johann Georg Häckel wollte er allerdings nicht auf seinem Amtsposten wissen. So soll Kaltenauer gesagt haben: "es widerspreche der Bedienung des Publikums und den fürstlichen Interessen gleichermaßen, wenn einem so unerfahrenen Subjekt Postamtsgeschäfte anvertraut würden." Nichtsdestotrotz wurde sein Schwiegersohn trotzdem als Postmeister verpflichtet. Doch die Vorahnung Kaltenauers sollte sich bewahrheiten. So setzte man schon bald einen Herren von Masrwyk als dessen Nachfolger ein. Er soll recht geschickt die Aufgaben als Postmeister und Poststallmeister gemeistert haben. Da gegen ihn allerdings ein Verfahren lief, blieb auch er nicht lange im Postamt zu Kitzingen. Nach seinem Tod vermachte er allerdings ein beträchtliches Vermögen dem Pfründerspital in Kitzingen. Durch die Einführung der Bahn wurde das Postamt in eine Postexpedition herabgestuft. Leiter dieser wurde der bisherige Amtsinhaber Heinrich Then. Erst der Telegraf und das Telefon, brachten dem Postamt zu Kitzingen wieder einen Status eines selbstständigen Amtes zurück. Da sich das häusliche Telefon aber weitestgehend durchsetzte, änderte sich auch dieser Umstand recht schnell. Seit 2018 ist in dem aus Sandstein gebauten, zweigeschössigen Walmdachbau auch die letzte übrig gebliebene Poststelle geschlossen.
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