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"Kitzingen to go" Der Klosterbrand

Friedrich Bernbeck ist für die Stadt Kitzingen eine große Bereicherung. Denn er brachte sich nicht nur aktiv im Stadtgeschehen ein, er hinterließ uns auch eine erste Stadtchronik. Diese Woche möchte ich bei "Kitzingen to go" aus ebendieser Chronik die Geschichte des Klosterbrandes zitieren (keine Sorge weiter unten habe ich den Text kurz zusammengefasst):


"Dies 1484 Jahr den anderen Pfingsttag unter der Äbtissin Magdalena ist am geadelten Kloster daselbst am hellen lichten Tag verbrannt der Konventfrauen Schlafhaus, die Abtei, die Kirche halb, die zwei Glockentürme samt den Glocken, Hausrat und viel Briefe. Solch Feuer ist in der Zelle der Klosterfrau Sabina Schenkin von Sinai zu früh ausgekommen. Als man nämlich altem Brauch nach mit dem Sakrament um die Flur reiten wollte, wobei die jungen Bürger und Bürgerssöhne in ziemlicher Anzahl ehrlich geritten und das Sakrament geleitet, da eilte gedachte Schenkin aus ihrem Gemach hierfür, ihren Buhlen, den jungen Hans Vogt, des Phillip Vogt des inneren Rats Sohn, (welchen sie auch hernach, da sie dieses Brandes halben aus dem Kloster gestoßen ward, zur Ehe genommen hat), dem sie einen Kranz auf den Hut geschickt zu sehen. Während das fürwitzig Runnenvolk alles vornen war, ging der Schenkin Bett und Zelle durch ein angeflebtes brennendes Wachslicht, das sie in ihrer Eile vergessen hatte, dergestalt an, dass es nicht mehr zu löschen gewesen, wiewohl die Bürgerschaft dem Feuer zu wehren auch nicht viel Luft gehabt. Dafür aber wandten sie guten Fleiß auf Rettung des Spitals. Hierdurch ist dem Kloster trefflicher Schaden geschehen, vornehmlich an Briefen. Da sind auch alle monumenta mit zu Boden gegangen, die zur Bollführung dieses Zeitbuches und zur Anzeigung des Klosters Ursprung und der Stadt Ankunft hätten dienstlich sein mögen."


Zugegeben damals wurde noch sehr anders geschrieben, weshalb der Text mehrmals gelesen werden muss um ihn vollständig zu verstehen.

Schnell erklären könnte man den Klosterbrand, indem man sagt: Durch die Liebe wurde eine junge Klosterfrau unachtsam. Sie vergaß hierdurch nach dem Liebesspiel mit dem Sohn eines angesehenen Mannes der Stadt Kitzingen, eine Kerze auszumachen. Diese entfachte einen sehr großen Brand. Die Dame wurde aus dem Kloster geworfen und heiratete ihren Jüngling.






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